Nekrose nach einer Schönheits-OP – Ursachen, Anzeichen und wie man sie vermeidet

Bild des Authors

Prof. Dr. med. Manuel Held

am 13.05.2025

Verband auf Brust nach OP symbolisiert Nekrose

Nekrose nach einer Schönheits-OP – Ursachen, Anzeichen und wie man sie vermeidet

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Prof. Dr. med. Manuel Held

am 13.05.2025

Verband auf Brust nach OP symbolisiert Nekrose

Eine Nekrose kann eine sehr seltene Komplikation nach einer Schönheits-OP sein. Infolge der Hautverletzung kann es im Wundbereich zu einem vermehrten Absterben von Zellen sowie zu Entzündungsprozessen kommen. Zu den möglichen Ursachen gehören Durchblutungsstörungen sowie Infektionen. Das untergehende Gewebe beeinträchtigt die Wundheilung. Die Durchführung des ästhetischen Eingriffs durch einen erfahrenen Chirurgen für Plastisch-Ästhetische Chirurgie sowie eine sorgfältige Wundhygiene beugen einer Wundheilungsstörung vor. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome und Vorbeugung einer Nekrose nach einer Schönheitsoperation. 

Was ist eine Nekrose?

Die Nekrose ist eine ernste, aber seltene Komplikation ästhetischer Eingriffe. Eine Nekrose (griech. Nekro, „tot“, „gestorben“), beschreibt das Absterben von Gewebe infolge geschädigter Zellstrukturen. Die abgestorbenen Zellen fördern Entzündungsprozesse, stören die Wundheilung, begünstigen die Bildung von Narbengewebe und stehen mit weiteren Komplikationen in Zusammenhang. Im fortgeschrittenen Verlauf ist die Nekrose an einer bräunlich-violetten bis blau-schwarzen Verfärbung des betroffenen Wundbereichs erkennbar.

Nekrose-Ursachen: Darum stirbt Gewebe ab

Grundsätzlich kann jedes Gewebe, wie Haut, Bindegewebe, Muskeln, Knochen und Organe, von einer Nekrose betroffen sein. Zu den Nekrose-Ursachen gehören:

  • Hautverletzungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Sauerstoff- und Nährstoffmangel im Gewebe
  • Infektionen durch Bakterien
  • Erfrierungen
  • Verbrennungen
  • Verätzungen
  • Einwirkung von Giften (Toxinen)

Was verursacht eine Nekrose nach einer Schönheits-OP?

Eine Nekrose nach einer Schönheits-OP kann verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise kann eine postoperative Nekrose entstehen, wenn viel Gewebe präpariert wurde und so die Blutversorgung des Gewebes eingeschränkt ist oder eine zu hohe Spannung durch Nähte und Klammern im OP-Gebiet vorliegt. Größere Schnitte sowie ungünstige Nahttechniken können Störungen der Blutversorgung im OP-Bereich begünstigen. Auch bei Eingriffen, bei denen der Blutfluss beispielsweise durch das Einsetzen von Implantaten oder Einbringen von Fillern beeinträchtigt werden kann, besteht unter Umständen ein gewisses Nekrose-Risiko.

Neben dem Nekrose-Risiko, das bestimmte Eingriffe bergen, können auch die Patienten selbst Risikofaktoren mitbringen. Rauchen beispielsweise begünstigt Durchblutungsstörungen und Wundinfektionen. Bestimmte Vorerkrankungen, etwa ein Diabetes mellitus, können die Wundheilung ebenfalls beeinträchtigen. Manche Patienten müssen Medikamente einnehmen, welche die Blutgerinnung verändern. Auch ein geschwächtes Immunsystem erschwert die Wundheilung.

Prof. Dr. med. Manuel Held

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Klinik auf der Karlshöhe Stuttgart

Nekrose nach OP: 3 Nekrose-Formen im Überblick

Nach einem plastisch-chirurgischen Eingriff können verschiedene Nekrose-Formen auftreten, darunter:

  • Fettgewebs-Nekrose: Die Fettgewebs-Nekrose kann sich nach Operationen bilden, bei denen größere Wunden im Fettgewebe entstehen. Dann sterben verletzte oder unterversorgte Fettzellen vermehrt ab. Fettgewebs-Nekrosen können sich unter Umständen bei Brustoperationen (Brustverkleinerung, Brustvergrößerung, Bruststraffung, Brustimplantatwechsel) oder Operationen im Bauchbereich entwickeln.
  • Haut-Nekrose: Die postoperative Haut-Nekrose kann entstehen, wenn beispielsweise bei einer Hautstraffung (Bruststraffung, Bauchdeckenstraffung oder Oberarmstraffung) die eingesetzten Fäden und Klammern eine starke Spannung auf die Haut ausüben. Auch, wenn das verletzte Hautgewebe nach dem Eingriff nicht ausreichend ruhiggestellt wird, ist das Nekrose-Risiko erhöht.
  • Verbrennungs- oder Erfrierungs-Nekrosen: Verbrennungs-Nekrosen sowie Erfrierungs-Nekrosen können entstehen, wenn die Haut im Rahmen einer ästhetischen Behandlung zu stark erhitzt oder zu stark heruntergekühlt wird. So ist beispielsweise bei nicht fachgerecht angewendeten Laser-Behandlungen das Verbrennungsrisiko erhöht.

Anzeichen einer Nekrose – Wann sollte man handeln?

Eine Nekrose nach einer OP ist an verschiedenen Beschwerden erkennbar. Oftmals beginnen die Symptome wie bei einer gewöhnlichen Hautinfektion: Die Haut wird zunächst gelblich-blass, dann rötet sie sich und schwillt an. Meist kommt eine Überwärmung des betroffenen Wundbereichs sowie Spannungsgefühle hinzu. Der Wundbereich kann stark nässen (verstärkte Bildung von Wundsekret) und gelbliches Sekret (Eiter) absondern.

Im weiteren Verlauf schreitet der Gewebeschaden fort und die Haut verfärbt sich zunächst bräunlich bis violett. Schließlich kommt es zu einer Schwarzfärbung des toten Gewebes. Das Absterben des Gewebes geht meist mit starken Schmerzen und Sensibilitätsstörungen einher. Die Wunde riecht häufig unangenehm. Wenn sich eine Nekrose entzündet, kann diese von hohem Fieber, Schüttelfrost sowie einem intensiven Krankheitsgefühl begleitet sein.

Bei Verdacht auf eine Nekrose sollten Betroffene Kontakt zu ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin aufnehmen. Eine schnelle ärztliche Abklärung ist wichtig. Es muss geprüft werden, ob Maßnahmen ergriffen werden können, die eine Ausbreitung der Nekrose verhindern. Gegebenenfalls ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um nekrotisches Gewebe aus der Wunde zu entfernen.

Prof. Dr. med. Manuel Held

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Klinik auf der Karlshöhe Stuttgart

Wie kann man eine Nekrose nach einer Schönheits-OP vermeiden?

Folgende 7 Tipps helfen, einer Nekrose nach einer Schönheits-Operation vorzubeugen:

  1. Achten Sie auf mögliche Veränderungen im Wundbereich. Treten plötzlich Hautverfärbungen, Anzeichen einer Entzündung oder starke Schmerzen auf, gehen Sie sofort zum Arzt.
  2. Lassen Sie ästhetische Eingriffe von einem erfahrenen Facharzt oder einer Fachärztin mit Spezialisierung auf Plastische und Ästhetische Chirurgie durchführen. Moderne und schonende OP-Techniken sowie fundierte Kenntnisse über die Anatomie und Blutversorgung des Gewebes und eine fachgerechte Wundversorgung und intensive Nachsorge reduzieren das Nekrose-Risiko erheblich.
  3. Lassen Sie sich vor dem Eingriff ausführlich über den Eingriff sowie mögliche Komplikationen beraten. Klären Sie im Vorfeld ab, welche patientenbezogenen Risikofaktoren Sie möglicherweise mitbringen.
  4. Besprechen Sie mit dem behandelnden Chirurgen, wie Sie sich am besten auf den Eingriff vorbereiten können, etwa durch Verzicht aufs Rauchen vor und nach der OP.
  5. Halten Sie strikt die ärztlichen Anweisungen zur Nachsorge ein.
  6. Nehmen Sie die Termine zur Nachkontrolle unbedingt wahr.
  7. Schonen Sie sich nach dem Eingriff und achten Sie darauf, den Wundbereich zu schonen. Zu viel Druck, Zug, Reibung und Spannung auf die Wunde erhöht das Risiko für Wundheilungsstörungen.

Unterschied zwischen der Apoptose und der Nekrose

Im menschlichen Körper finden ununterbrochen Auf- und Abbauprozesse statt. Der Zelltod ist ein natürlicher Prozess: Alte Zellen sterben und werden vom Körper abgebaut, neue Zellen werden gebildet. Der Begriff „Apoptose“ beschreibt den kontrollierten Zelltod von Zellen, die nicht mehr funktionieren. Der Begriff „Nekrose“ hingegen beschreibt das unkontrollierte Absterben von Gewebezellen, etwa infolge von Infektionen oder Hautverletzungen, wie sie bei einer Operation stattfinden können. Nekrotische Entzündungsprozesse und Gewebeschäden gehören IMMER in ärztliche Behandlung.

Was tun, wenn eine Nekrose auftritt?

Bei Verdacht auf eine Nekrose ist eine rasche ärztliche Diagnose sowie die schnelle Entscheidung über die beste Behandlungsstrategie von besonderer Wichtigkeit. Je schneller die Wundheilungsstörung erkannt und therapiert wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer ist das Risiko für weitere Komplikationen.

Medikamente zur Förderung der Wundheilung und Reduzierung von Infektionen helfen, einem Fortschreiten des Gewebeschadens entgegenzuwirken. Um die Wundheilung weiter zu unterstützen, wird das abgestorbene Gewebe entfernt. Der Fachbegriff lautet „Débridement“. In schweren Fällen ist eine Hauttransplantation notwendig. Dann wird das abgestorbene Gewebe durch gesunde Haut aus einem anderen Körperbereich ersetzt.

Ästhetische Eingriffe sicher durchführen lassen – Ihr Vertrauen ist entscheidend

Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schönheits-OPs von erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten für Plastisch-Ästhetische Chirurgie durchgeführt werden. Mögliche Operationsrisiken lassen sich durch die Wahl eines erfahrenen Spezialisten sowie moderne Operationsverfahren deutlich minimieren. Die konsequente und sorgfältige Wundpflege ist für eine gute Wundheilung ebenfalls bedeutsam.

Lassen Sie sich im Vorfeld zu dem von Ihnen gewünschten Eingriff ausführlich in einer spezialisierten Klinik beraten. Entscheiden Sie sich nur dann für den Eingriff, wenn Sie dem Arzt vertrauen und Ihr Bauchgefühl stimmt. Scheuen Sie sich nicht, so lange nachzufragen, bis Sie alles verstanden haben und alle Fragen geklärt sind.

Klinik auf der Karlshöhe in Stuttgart – Ihre professionelle Begleitung

Sie interessieren sich für einen ästhetischen Eingriff oder ziehen eine Schönheits-OP in Betracht? Lassen Sie sich von unseren erfahrenen Fachärzten der Klinik auf der Karlshöhe in Stuttgart umfassend beraten. Das Team der Ästhetischen & Plastischen Chirurgie begleitet Sie mit über 12 Jahren Erfahrung. Buchen Sie jetzt Ihr Beratungsgespräch. Wir freuen uns auf Sie.

FAQ – Häufige Fragen zur Nekrose

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, nach einer Operation eine Nekrose zu entwickeln. Dazu gehören Rauchen, bestimmte Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, aber auch Durchblutungsstörungen. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind tendenziell stärker gefährdet, eine Nekrose nach einer OP zu entwickeln, als Gesunde.

Die Heilungszeit einer Nekrose ist abhängig vom Gewebeschaden. Oberflächliche Nekrosen heilen in der Regel schneller ab als Nekrosen, die in tiefere Gewebeschichten hineinreichen. Je nachdem, wie stark die Nekrose ausgeprägt ist und wie viele Behandlungen notwendig sind, kann die Therapie mehrere Wochen bis Monate dauern.

Eine Nekrose stört die Wundheilung, was die Heilungszeit deutlich verlängert. Das Risiko für schwerwiegende Entzündungsprozesse sowie Infektionen steigt. Es können unschöne Narben zurückbleiben. In schweren Fällen können für die Behandlung mehrere chirurgische Eingriffe notwendig sein. Unter Umständen ist eine Hauttransplantation notwendig. Eine rechtzeitige Behandlung minimiert langfristige Folgen.

Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Sie ästhetische Eingriffe sowie Schönheitsoperationen nur von erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten durchführen lassen. Das Nekrose-Risiko lässt sich durch die Wahl einer spezialisierten Klinik sowie durch moderne Operationsverfahren und eine sorgfältige Wundhygiene deutlich minimieren. Halten Sie sich an die ärztlichen Anweisungen zur Nachsorge und nehmen Sie Kontrolltermine wahr. Wenden Sie sich bei Wundveränderungen sowie starken Schmerzen unverzüglich an eine ärztliche Praxis.

Geprüft durch

Prof. Dr. med. Manuel Held

Der Schwerpunkt von Prof. Dr. med. Manuel Held liegt in der Plastischen, Rekonstruktiven, Hand- und Verbrennungschirurgie. Besonders spezialisiert ist er auf die mikrochirurgische Brustrekonstruktion mit Eigengewebe. Ein weiterer Fokus ist die Körperformung nach Gewichtsverlust oder Alterungsprozessen, sowie die Behandlung von Narben und Verbrennungen. Ergänzend zählen auch ästhetische Eingriffe, wie Straffungsoperationen, zu seinem vielseitigen Spektrum.

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