Kapselfibrose durch Brustimplantat: Symptome erkennen und behandeln

Bild des Authors

Dr. med. Christian Fitz

am 24.03.2025

Frauenbrust im Top symbolisiert Kapselfibrose durch Brustimplantate

Kapselfibrose durch Brustimplantat: Symptome erkennen und behandeln

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Dr. med. Christian Fitz

am 24.03.2025

Frauenbrust im Top symbolisiert Kapselfibrose durch Brustimplantate

Brustimplantate ermöglichen vielen Frauen eine ästhetische Veränderung ihrer Brust und können sowohl das Körpergefühl als auch das Selbstbewusstsein positiv beeinflussen. Von einem erfahrenen Facharzt bzw. einer erfahrenen Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt, handelt es sich um einen sicheren Eingriff. Doch gewisse Risiken lassen sich nie gänzlich ausschließen.

Zu den häufigsten Komplikationen einer Brustvergrößerung mit Implantat gehört die Kapselfibrose. Dabei handelt es sich um eine überschießende Gewebereaktion, die zu Verhärtungen rund um das Implantat und in schweren Fällen zu Schmerzen oder Verformungen der Brust führen können, welche eine Entfernung der Kapsel nötig machen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Kapselfibrose genau ist, welche Symptome auftreten können und welche modernen Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen. Zudem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie sich das Risiko einer Kapselfibrose minimieren lässt.

Was ist eine Kapselfibrose und warum entsteht sie?

Nach einer Brustvergrößerung bildet der Körper natürlicherweise eine dünne, bindegewebige Kapsel um das Brustimplantat. Diese Kapsel dient dazu, den Fremdkörper einzuschließen und im Gewebe zu stabilisieren. In den meisten Fällen bleibt diese natürliche Reaktion unproblematisch.

Bei einer Kapselfibrose kommt es jedoch zu einer übermäßigen Bildung und Verhärtung des Gewebes. Die Kapsel verdickt sich zunehmend, kann sich zusammenziehen und so das Implantat sogar deformieren. Unterschiedliche Faktoren können dabei eine Rolle spielen:

  • Individuelle Immunreaktion: Einige Frauen neigen genetisch bedingt eher zu einer überschießenden Bindegewebsreaktion.
  • Mikrobielle Besiedelung des Implantats: Kleinste Bakterien können eine chronische, unterschwellige Entzündungsreaktion auslösen.
  • Blutungen oder Hämatome: Kommt es nach dem Eingriff zu Blutungen oder Hämatomen, können diese ebenfalls die Bildung einer Kapselfibrose begünstigen.
  • Trauma oder übermäßige Bewegung nach der OP: Übermäßige Belastung des Implantatlagers in der Heilungsphase kann das Risiko einer Kapselfibrose erhöhen.
  • Implantate mit glatter Oberfläche: Studien zeigen, dass texturierte Implantate eine geringere Kapselfibrose-Rate aufweisen.

Die Häufigkeit von Kapselfibrosen nach Brustvergrößerungen ist jedoch dank moderner Techniken und Implantate deutlich gesunken.

Symptome einer Kapselfibrose – Schweregrade nach Baker-Klassifikation

Verschiedene Anzeichen können auf eine Kapselfibrose hinweisen. Die ersten Symptome sind oftmals unspezifisch, weshalb eine regelmäßige Selbstkontrolle und Nachsorge bei Ihrem plastisch-ästhetischen Chirurgen wichtig ist. Anfänglich kann es zu einem leichten Spannungsgefühl kommen, während im weiteren Verlauf starke Schmerzen und Verformungen möglich sind.

Die Klassifizierung einer Kapselfibrose erfolgt in 4 Schweregrade nach Baker:

  • Grad I: Das Brustgewebe fühlt sich weich und natürlich an. Es gibt keinerlei äußerliche Anzeichen einer Kapselfibrose.
  • Grad II: Die Brust fühlt sich etwas härter an als gewöhnlich, jedoch gibt es keine Beschwerden oder sichtbaren Veränderungen.
  • Grad III: Es ist eine deutliche Verhärtung zu spüren und die Brust kann sich sichtbar verformen. Möglich sind Schmerzen und ein unbehagliches Gefühl.
  • Grad IV: Die Brust ist stark verhärtet. Es kommt zu starken Schmerzen und einer deutlichen Verformung der Brust.

Wann ist eine Behandlung der Kapselfibrose erforderlich?

Die Behandlung der Kapselfibrose hängt vom Schweregrad ab. Während in frühen Stadien konservative Maßnahmen helfen können, ist bei schwerer Ausprägung meist eine Operation mit Brustimplantatwechsel notwendig.

Konservative Methoden

Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente oder Enzympräparate können helfen, die Verhärtung zu verlangsamen.

Massagen & physikalische Therapie: In frühen Stadien können spezielle Massagetechniken helfen, die Kapsel geschmeidig zu halten.

Operative Eingriffe

Bei ausgeprägter Kapselfibrose sind chirurgische Maßnahmen notwendig:

  • Kapsulotomie: Teilweise Öffnung oder Einschneiden der Kapsel, um Platz für das Implantat zu schaffen.
  • Kapsulektomie: Entfernung teilweise oder der gesamten Kapsel, oft kombiniert mit einem Implantatwechsel.
  • Implantatentfernung: In sehr seltenen Fällen kann es sinnvoll sein, die Implantate zu entfernen und keine neuen einzusetzen.

Die Wahl der optimalen Behandlung sollte stets individuell und nach ausführlicher Beratung erfolgen.

Kapselfibrose vermeiden – Tipps für eine langfristige Brustgesundheit

Eine Kapselfibrose lässt sich nicht immer vollständig verhindern. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, durch die sich das Risiko deutlich reduzieren lässt:

  • Moderne Implantat-Materialien: Implantate mit texturierter Oberfläche haben eine niedrigere Kapselfibrose-Rate, da sie besser in das Gewebe einwachsen.
  • Optimale OP-Technik: Wichtig ist eine besonders sorgfältige OP-Technik nach 14-Punkte-Plan mit hygienisch perfektem Ablauf und Keller-Funnel-Anwendung.
  • Erfahrener Arzt: Wird die Brustvergrößerung von einem erfahrenen Brust-Chirurgen durchgeführt, kann das Komplikationsrisiko deutlich gesenkt werden.
  • Schonende Nachsorge: In den ersten Wochen nach der OP sollten Sie körperliche Anstrengung vermeiden und den empfohlenen Stütz-BH tragen.
  • Regelmäßige Nachkontrollen: Durch regelmäßige Untersuchungen lassen sich Veränderungen frühzeitig erkennen.

Um das Risiko einer Kapselfibrose gänzlich auszuschließen, stellt die Brustvergrößerung mit Eigenfett in ausgewählten Fällen eine mögliche Alternative dar. Neben der Vergrößerung der Brust kann damit ebenso die Konturierung einer anderen Körperstelle erfolgen.

Fazit – Kapselfibrose frühzeitig erkennen und richtig handeln

Die Kapselfibrose ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustvergrößerung. Während leichte Fälle oft unproblematisch bleiben, können fortgeschrittene Stadien zu Schmerzen und Deformationen führen. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlung sind entscheidend für den Erhalt eines schönen und beschwerdefreien Ergebnisses.

Sie haben Fragen oder möchten sich individuell beraten lassen? Dann vereinbaren Sie gerne einen Termin. Unsere Fachärztinnen und Fachärzte haben jahrelange Erfahrung in der Brustchirurgie und stehen Ihnen gerne zur Seite.

FAQ – Häufige Fragen zur Kapselfibrose durch Brustimplantate

Während Kapselfibrosen vor einigen Jahren deutlich häufiger aufgetreten sind, ist das Risiko heutzutage dank der Anwendung moderner Materialien und Techniken sehr viel geringer.

In einigen Fällen verschlimmert sich die Kapselfibrose nicht weiter. Wichtig ist eine stetige medizinische Beobachtung, um ein Fortschreiten früh zu erkennen.

Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden, je nach Ausprägungsform. Schlimmstenfalls wird ein Implantatwechsel nötig.

Heutzutage ist das Risiko einer Kapselfibrose deutlich geringer als früher. Durch moderne Implantate, eine professionelle OP-Technik und die richtige Nachsorge können Komplikationen vermieden werden.

Geprüft durch

Dr. med. Christian Fitz

Dr. Christian Fitz, Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie, ist Gründer und Chefarzt der Klinik auf der Karlshöhe. Seine Schwerpunkte liegen in der Brustchirurgie und Körperformung. Mit Leidenschaft und Präzision widmet er sich den individuellen Bedürfnissen seiner Patient:innen, um ästhetische und funktionale Ergebnisse zu erreichen. Sein Ziel: Menschen nicht nur äußerlich zu verändern, sondern ihnen ein neues Lebensgefühl zu schenken.

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